Das anthropomorphe bild des krieges in den Deutschen und Ukrainischen massenmedien
DOI:
https://doi.org/10.46584/lm.v24i2.707Keywords:
anthropomorphe Metapher, Metaphtonymie, naiven Anatomie, semantische Entwicklung, anthropomorphes Metaphernmuster, Konzeptualisierung, natürliches (biologisches) Geschlecht / grammatisches Geschlecht, Genderasymmetrie.Abstract
In vorliegendem Beitrag wird die anthropomorphe Darstellung des „Krieges“ in den deutschen und ukrainischen Massenmedien untersucht. Anhand der kontrastiven Analyse werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede sowie die Besonderheiten der Konzeptualisierung des „Krieges“ in den untersuchten Sprachen bestimmt. Das System der naiven Segmentierung des menschlichen Körpers prägt die Entstehung zahlreicher anthropomorpher Metapher in den analysierten Sprachen. Zu den verbreiteten anthropomorphen Metaphernmustern, die auf der Grundlage der Körperteilbenennungen entstanden sind, gehört die Metapher „das Gesicht des Krieges“. Die Metaphtonymie spielt auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Metaphernmuster, laut denen der Krieg personifiziert wird und die die regulären Metaphernmuster wie, z. B.: „weibliches / männliches Gesicht des Krieges“, ‘öffentliches Gesicht des Krieges“ verursachen. Dementsprechend wird das physische und psychische, emotionelle Profil des ‘Krieges’ geschaffen und mit den sprachlichen Mitteln wiedergegeben. Die kausativen Verben helfen den zwingenden und brutalen Charakter des „Krieges“ widerzuspiegeln, der als eine ruinierende den Willen der Menschen unterdrückende Kraft auftritt und nur Tod und Verwüstung hinterlässt. Zu den anthropomorphen Metaphernmustern im Rahmen des Hauptmusters „der Krieg ist ein Lebewesen / der Krieg ist ein Mensch“ gehört auch das Muster „der Krieg ist ein Elternteil“, „der Krieg ist ein Heuchler“. Der „hybride Krieg“, die „Informationskriege“ haben in den letzten Jahren die linguistische Darstellung des „Krieges“ wesentlich verändert.