Wahrnehmung und Perspektiven interkultureller Pragmatik im Fremdsprachen-/Daf-Unterricht: Ein Good-Practice-Beispiel aus Kroatien
DOI:
https://doi.org/10.46584/lm.v33i1.734Keywords:
Fremdsprachenunterricht, interkulturell, Sprachlehrer, KulturvermittlerAbstract
Diese Forschung gliedert sich in zwei Teile: 1) Der erste Teil stellt die Ergebnisse einer Online-Umfrage aus dem Jahr 2022 zur Wahrnehmung der Integration interkultureller Elemente in den Fremdsprachenunterricht vor während (2) der zweite Teil die Möglichkeiten der Implementierung dieser Elemente gemäß dem weiterentwickelten Byram-Modell vorstellt. Ziel der Forschung ist es, die Möglichkeiten und Bedeutung der Integration interkultureller Bildung in die Lehrpläne verschiedener, überwiegend linguistischer Fremdsprachenkurse aufzuzeigen. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, wie 69 Teilnehmer (alle mit Doppelstudium in mindestens einer Fremdsprache an der Philosophischen Fakultät in Split, Kroatien) die Rolle und Bedeutung der Integration (inter)kultureller Elemente und Lehrkräfte als Kulturvermittler einschätzen. Die Befragten erkennen die Bedeutung der „kulturellen Komponente“, insbesondere aber in Bezug auf die Kultur der Zielsprache und des gewählten Sprachraums. Daher wird eine Fremdsprache meist so gelehrt, als wäre sie ausschließlich für die Gemeinschaft der Muttersprachler gedacht, wobei der kulturelle Hintergrund des Fremdsprachenlerners und der multikulturelle Hintergrund der Zielsprachengemeinschaft außer Acht gelassen werden. Die Untersuchung ergab, dass die Befragten die Bedeutung der Rolle von Fremdsprachenlehrern als Kulturvermittler anerkennen, dies scheint jedoch im Zeitalter globaler Migrationen und geopolitischer Unruhen unzureichend zu sein. Daher verwendet die vorliegende Studie Byrams Fünf-Savoirs-Modell, um die Notwendigkeit eines Perspektivenwechsels und einer Neudefinition der Rolle der Fremdsprachenlehrer hervorzuheben und zu veranschaulichen, wie sie zwischen verschiedenen Kulturen vermitteln und Fremdsprac-henlernenden helfen können, ihre eigene und die Kultur anderer, nicht nur Muttersprachler, noch besser zu verstehen.